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Winterkurs: 35 neue BergretterInnen für NÖ/W

Winterkurs: 35 neue BergretterInnen für NÖ/W

Von Oliver Himmel oliver.himmel@bergrettung-nw.at

Es ist Samstag 7. März 2020 recht zeitig in der Früh. Die Landesorganisation NÖ/W begrüßt knapp 50 Bergretterinnen und Bergretter im Turnsaal der Gemeinde Mitterbach an der niederösterreichisch-steirischen Grenze. Grund sind der gerade zu Ende gehende Winterkurs sowie der Gruppeneinsatzleiter Kurs.

„Die Aufregung ist da, jetzt erfahren wir gleich, ob wir die Ausbildung bestanden haben“, sagt eine der Teilnehmer/innen Sarah Ehmann, von der Ortsstelle St. Aegyd. Von allen Teilnehmer/innen absolvierten fünf den Gruppeneinsatzleiter Kurs, die restlichen nahmen am Basis-Grundkurs Winter teil. Die Ziele sind klar: Hier soll die rettungs- und alpintechnische Elite der Länder Niederösterreich und Wien gebildet werden, darauf haben alle Teilnehmer/innen – wie auch Sarah, die wir hier näher vorstellen wollen – nun mindestens zwei Jahre hingearbeitet.

Hohes Niveau & Voraussetzungen

„Bei uns werden Expertinnen und Experten ausgebildet,“ freut sich Landesleiter Matthias Cernusca in seinen Eröffnungsworten. Damit die Ausbildung auf gewohnt hohem Niveau durchgeführt werden kann, standen 15 Lehrwarte und ein zusätzliches Administrationsteam für diese Ausbildung zur Verfügung – alle ehrenamtlich. „Das machen den Betrieb und die Ausbildung der jungen Bergretterinnen und Bergretter auf diesem hohen Niveau erst möglich“, so Landesausbildungsleiter Hannes Kurz. Der Winterkurs dauert immer sieben Tage und ist das Ausbildungsfinale der Grundausbildung der Bergrettung NÖ/W; ihm gehen Aufnahmeprüfungen, ein rund viertätiger Sommerkurs sowie eine in Summe 32-stündige Sanitäts- und Erste Hilfe Ausbildung voraus. Ergänzt werden diese von zahlreichen Aus- und Weiterbildungen in den Ortsstellen (kurz OS).

„Wichtig ist aber auch, dass wir keine grundsätzlichen Fähigkeiten, wie das Skifahren oder das Klettern lehren – diese müssen schon von unseren Anwärterinnen und Anwärtern mitgebracht werden“, erläutert Hannes Kurz am Fuße der mitterbacher Gemeindealpe. Im Rahmen des Winterkurses werden neben theoretischen Vorträgen vor allem praxisnahe Kompetenzen geschult und geprüft. Dazu gehören Skifahren in allen Lagen, Bewegen im alpinen Gelände (auch mit Tourenskiern und Steigeisen), Seiltechnik (Flaschenzüge, Seilgelände usw.), Orientierung, Akja-Handhabung, Lawinensuche, Lawinenkunde & Topographie, Ersthilfe & Sanitätswesen, Patientenbeurteilung, Funken, Einsatzleitung sowie konditionelle Anforderungen (500 Höhenmeter pro Stunde).

Frauenanteil steigt

„Besonders freut es uns, dass bei der Bergrettung NÖ/W der Frauenanteil seit geraumer Zeit stark ansteigt“, sagt Landesleiter Matthias Cernusca. „Das war erstens nicht immer so und ist zweitens auch in den Bundesländern anders, wo es zum Teil wesentlich weniger Bergretterinnen gibt. Aber Ihr Frauen bringt vielschichtige Kompetenzen mit, auf die wir in der Bergrettung nicht verzichten können.“
Sarah ist eine dieser Anwärterinnen. „Interesse an der Bergrettung hatte ich schon lange – ausschlaggebend zum Beitritt war ein Verkehrsunfall, zu welchem ich gemeinsam mit meinem Bruder als Ersthelferin gestoßen bin.“ Dieser Vorfall hat der jungen alpinerfahrenen Niederösterreicherin gezeigt, wie wichtig es ist, im richtigen Moment helfen zu können.

Da sie sowohl im Sommer als auch im Winter viel auf den Bergen unterwegs ist, ist es für sie auch essentiell Freunden und Kameraden helfen zu können. „Auch ich kann jederzeit in solch eine Situation kommen, dann bin ich auch froh wenn mir jemand helfen kann und will,“ sagt sie in Erwartung der Verkündung des Kursergebnisses. Einhellig wird am Winterkurs bestätigt, dass die Kameradschaftlichkeit bei der Bergrettung, sowohl in der Ortstelle als auch auf den Kursen als besonders stark empfunden wird. Auch privat werden viele Erfahrungen geteilt und Touren gemacht.

Politprominenz & Medien in Mitterbach

Eine große Ehre waren uns auch die Besuche der Landesrätin für Soziale Verwaltung, Gesundheit und Gleichstellung
Ulrike Königsberger-Ludwig und des Landesrates für Finanzen und Mobilität DI Ludwig Schleritzko. Beide haben sich die Mühe gemacht und sind ins schöne Mitterbach gekommen. Natürlich waren auch Neo-Bürgermeister Thomas Teubenbacher und Alt-Bürgermeister Alfred Hinterecker zugegen und haben die jungen Bergretter/innen angefeuert. Sichtlich beeindruckt vom regen Kursbetrieb und dem reibungslosen Ablauf, nahmen sich alle ausreichend Zeit, um mit Landesleitung und Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kontakt zu kommen.
Auch NÖN Chronikchefin Eva Hinterer und Puls4 Redakteurin Dani Löffelberger mit ihrer Kamerafrau Selma Taskin durften wir in Mitterbach begrüßen. Ein herzliches Danke für die ausführliche Berichterstattung.

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Die Ergebnisverkündung

Der große Moment der Ergebnisverkündung ist gekommen. „Wir freuen uns, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Kurs erfolgreich absolviert haben und fortan für unsere Sicherheit in den Bergen Niederösterreichs sorgen werden“, freut sich Landesleiter Matthias Cernusca. Sarah und ihren Kolleg/innen ist die Freude ins Gesicht geschrieben. „Es hat sich mehr als gelohnt und ich freue mich auf alle weiteren Herausforderungen und Weiterbildungen bei der Bergrettung NÖ/W“, sagt sie mit der Broche und der Bergrettungsurkunde in der Hand.

Die Bergrettung NÖ/W möchte alle Interessenten ermuntern, es unseren Teilnehmer/innen gleich zu tun und sich erfolgreich der Bergrettungs-Ausbildung zu stellen. Hier werden nicht nur gesellschaftliches Engagement großgeschrieben, sondern auch eine breite Palette an „für Anwärter/innen und Bergretter/innen kostenfreien“ Fortbildungen angeboten. Besonders schön ist auch zu sehen, dass hier Freundschaften für’s Leben geschlossen werden.
Die Landesleitung möchte sich noch einmal herzlich bei allen Ausbildnern, Adminsitratoren, den Teilnehmer/innen unseren Gästen aus Politik und Medien sowie der Ortsstelle Mitterbach bedanken, die einmal mehr für den tollen Kursablauf verantwortlich waren.

 

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Fotos: © ÖBRD

Jahreszeiten-Rückblick – Frühling, Sommer und Herbst

Jahreszeiten-Rückblick – Frühling, Sommer und Herbst

Es wird Frühling!

Nach einem langen und anstrengenden Winterdienst (siehe Vierundfünfzig) wird die Schiausrüstung mit der Kletterausrüstung getauscht. Am Ausbildungsplan für das Frühjahr sind diverse Übungen zur Seiltechnik am Programm gestanden. Es wird auch die Zusammenarbeit mit anderen Blaulichtorganisationen geübt, um sich näher kennenzulernen bzw. auszutauschen.
– Übung am Fels, Knotenkunde
– Mehrseillängentour auf der Hohen Wand
– Übung mit der FF Pernitz und Muggendorf

Anlässlich eines Festes der FF Wopfing hat unser Land-Rover eine Einladung zum „Veteranentreffen“ erhalten. Ein paar Kameraden sind der Einladung gefolgt und haben einen gemütlichen Nachmittag bei der FF verbracht.

Es wird Sommer!

Das Highlight war eindeutig der landesweite Sommerkurs auf der Hohen Wand. Zwei Bergretter der Ortsstelle haben daran teilgenommen und den Kurs erfolgreich abgeschlossen. 
Apropos Hohe Wand, bei herrlichem Wetter besuchten wir im Rahmen einer Kletterübung unsere KameradInnen von der Ortsstelle Hohe Wand beim Hüttenfest. 

Es wird Herbst!

Unsere Ortsstelle hat auch bei öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen. Sowohl beim Blaulichttag in Wiener Neustadt (Unterstützung durch die Nachbarortsstelle Hohe Wand) als auch beim Sicherheitstag der Gemeinde Markt Piesting waren wir anwesend.
Am Nationalfeiertag (26. Oktober) haben wir im Einsatzgebiet an diversen Fitmärschen teilgenommen, damit wir im Falle des Falles rasch vor Ort sind und Erste Hilfe leisten können.

Ende November hat wieder eine Übung für den bevorstehenden Winterdienst bei der Reserlhütte stattgefunden.
Geübt wurde im Stationsbetrieb:
– Erste Hilfe
– Abtransport mit dem Akja
– Karten- und Geländekunde
– Bedienung des Funkgerätes
Über 20 Bergretterinnen und Bergretter der Ortsstelle Pernitz haben bei herrlichem Wetter am Unterberg bei der Übung teilgenommen..

Einsätze!

Zum Schluss noch ein paar Daten und Fakten über die Einsätze in diesem Zeitraum. Als Winterortsstelle sind wir natürlich froh, dass es in unserem Einsatzgebiet im Sommer ein wenig ruhiger ist. Trotzdem kommt es vor, dass wir alarmiert werden und die Art der Einsätze sehr vielseitig sind.
– Viermal wurden wir alarmiert
– 40 Einsatzstunden wurden geleistet
– Art der Einsätze: eine Suchaktion, drei Hilfeleistungen auf Wanderwegen bzw. im alpinen Gelände

Vielen Dank an alle BergretterInnen der Ortsstelle Pernitz für ihren unermüdlichen Einsatz.

Vielen Dank (in alphabetischer Reihenfolge) auch an die/den/das …
– Alpinpolizei
– Flugrettung
– Freiwilligen Feuerwehren im Einsatzgebiet
– Notruf Niederösterreich 144
– Rote Kreuz
… für die gute Zusammenarbeit.

Fotos: © ÖBRD NÖ/W

Vierundfünfzig

Vierundfünfzig

Die Wintersaison am Unterberg ist letztes Wochenende zu Ende gegangen. Darum möchten wir Euch einen kurzen Überblick über unser Dienst- und Einsatzgeschehen geben.
Von Anfang Jänner bis Anfang März sind wir an insgesamt 54 Schitagen im Dienst gewesen. Knapp 30 mal wurden wir zu Einsätzen gerufen. Dabei haben unsere Aufgaben von Personentransporten mit dem Akja, über kleinere Hilfeleistungen bis hin zu Suchaktionen von Vermissten gereicht. Wir sind froh mitteilen zu können, dass sämtliche Unfälle glimpflich ausgegangen sind. 

Die Ortsstelle Pernitz bedankt sich bei allen Kameradinnen und Kameraden für ca. 2500 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit.
Damit wir diese Aufgaben auch in Zukunft zuverlässig verrichten können benötigen wir Eure Hilfe. Mit nur € 28,- im Jahr könnt Ihr zu Förderern der Bergrettung werden und unsere Arbeit nachhaltig absichern.

„Der Kampf um die rote Laterne“
Als traditioneller Abschluss der Saison hat auch heuer wieder unser Jux-Schirennen stattgefunden. Dabei ist der Spaß im Vordergrund gestanden. Teilnahmeberechtigt sind alle Bergretterinnen und Bergretter sowie deren Angehörige gewesen. Sieger des Rennens war diejenige Person, welche den Parkour nicht als Schnellste bewältigt hat, sondern der Durchschnittszeit am nächsten gekommen ist. Als Hauptpreis gab es die „Rote Laterne“ zu gewinnen.
Ein großes Dankeschön an unsere Organisatoren Erich und Erwin für die tolle Umsetzung der Veranstaltung.

Fotos: © ÖBRD Nö/W

Los geht´s mit dem Winterdienst

Los geht´s mit dem Winterdienst

Der Schnee ist da und seit Freitag, den 4. Jänner, ist die Skisaison am Unterberg eröffnet. Zeitgleich startet somit auch unser Winterdienst in der Reserlhütte. Über ein Meter Neuschnee ist in den letzten Tagen vom Himmel gefallen und verwandelte die Berge in unserem Einsatzgebiet in ein Naturschneeparadies.
In diesem Sinne wünschen wir nachträglich Prosit Neujahr und eine unfallfreie Skisaison.

ÖBRD mit Sicherheitspreisen ausgezeichnet

ÖBRD mit Sicherheitspreisen ausgezeichnet

Zum ersten Mal fand am Freitag den 01.12.2017, die Verleihung des Österreichischen Sicherheitspreises statt. Austragungsort der glanzvollen Preisverleihung war Grafenegg. Der Österreichische Sicherheitspreis des Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) wird in insgesamt sieben Kategorien vergeben.

• Gelebte Sicherheitspartnerschaft
• Sicherheitsprävention
• Sicherheitsheld des Jahres
• Digitale Sicherheit
• Sonderpreis des Landes NÖ
• Rettungsaktion des Jahres – ORF
• Lebenswerk

Besonders erfreulich für den ÖBRD: Wir konnten gleich in zwei Kategorien die Jury überzeugen.

Gelebte Sicherheitspartnerschaft

Der Bundesverband des Österreichischen Bergrettungsdienst stellte sich gemeinsam mit der Höhlenrettung (ÖHR), der Alpinpolizei, der Flugpolizei und der Christophorus Flugrettung (CFV) im Projekt „Mit Teamwork und Sicherheit bei Einsätzen im alpinen Gebiet“ den strengen Augen der Bewerter. Die gemeinsame Arbeit und das gegenseitige Vertrauen auch bei heiklen und schwierigen Bergungen ist ein absolutes Muss. So war es den Vertretern der dieser Teams auch wichtig, diesen Preis stellvertretende für alle freiwilligen und beruflichen Mitglieder ihrer Organisation zu übernehmen.

Sicherheitsheld des Jahres

Dieser Titel ging an das Team der Bergrettung Gosau aus Oberösterreich mit Einsatzleiter Christian Egger für die Rettung eines 45-jährigen deutschen Alpinisten aus einer Donline, fünf Tage nach dessen Verschwinden. Ausgewählt wurde dieser Aktion als Gewinner durch Leser der Kronenzeitung in einer großangelegten Umfrage.

Über den Österreichischen Sicherheitspreis
Der Österreichische Sicherheitspreis wurde 2017 ins Leben gerufen. Er zeichnet Mitarbeiter und Freiwillige der Blaulicht-Organisationen in sieben Kategorien aus. Nach dem Auftakt in Niederösterreich soll die Veranstaltung künftig jedes Jahr in einem anderen Bundesland ausgetragen werden. Auch in Zukunft werden die siegreichen Teams mit der speziell designten Award-Trophäe in Gestalt eines Blaulichts und den außergewöhnlichen Medaillen ausgezeichnet. Organisiert wurde der Sicherheitspreis 2017 vom KSÖ (Kuratorium Sicheres Österreich) und dem echo medienhaus in Kooperation mit dem ORF und der Kronen Zeitung, die auch zwei der Awards überreichten.

Bild 1 (v.l.n.r): Reinhard Kraxner (Geschäftsführer des Christophorus Flugrettungsverein), Hans Ebner (Leiter der Alpinpolizei Österreich), Franz Lindenberg (Ehemaliger Präsident des Bundesverbandes der Bergrettung), Erich Hofmann (Obmann der Österreichischen Höhlenrettung), Peter Weichselbaum (Stellvertretender Leiter der Abteilung Flugpolizei im BMI). © ÖBRD BV, Urheber: Martin Gurdet

Bild 2: Teilnehmer der Preisverleihung

Bild 3: Links hinten: Landesleiter der Bergrettung Oberösterreich Christoph Preimesberger, Einsatzleiter der Bergrettung Gosau Christian Egger, Innenminister Wolfgang Sobotka und das Team der Bergrettung Gosau.

 

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